Ueber tTersuche einer specifischen Fermenttherapie des Dliabetes. 315
Am 10. 7. wurden dem Kranken intravenos 10 cem des Pankreas-
praparates injicirt, doch ist am 10. und 11.7. das Grahambrot ver-
sehentlich fortgelassen, sodass dic Ausscheidungsverhàltnisse in der
nachsten Periode auf nicht bestimmbare Einfluisse zuriickzufiihren sind.
Vom 13. 7. an bis zum Ende der Beobachtung isst der Kranke regel-
massig ca. 100 g Grahambrot. Die Ausseheidungsverhailtnisse illustrirt
folgende Tabelle:
Zucker Zucker
pCt. g eandlung pCt. Behandlung
6. 7. 2,8 48,1 25. 7. 1,1 20,6
. . 2,7 37,8 26. 7. 1,T 28,5
9. 7. 2,5 46,0 27. 7. 0,9 20,8
10. 7. 2,0 25,2 28. 7. 0,9 22,3
Il. 7. 1,3 18,7 intravenose Inject. 29. 7. 1,3 24,4
12. 7. 0,7 11,2 30. 7. 0,7 7,2 intravenose Inject.
13. 7. 2,0 31,2 von 10 g
14. 7. 1,5 18,0 31. 7. 0,1 1,3 90 g Brod
15. 7. 1,4 17,9 1. 8. 0,1 2,0 120 g Brod
16. 7. 1,4 17,3 2. 8. - - 90 g Brod
17. 7. 1,5 24,0 3. 8. - - 90 g Brod
18. 7. 2,2 36,9 4. 8. - -- 120 g Brod
19. 7. 1,5 30,0 5. 8. - -- 120 g Brou
20. 7. 2,9 49,8 6. 8. 1,3 4,9
21. 7. 1,4 17,9 8. 8. 2,0 18,9
22. 7. 1,3 27,0 16. 8. 4,3
23. 7. 0,8 16,9 26. 8. 4,2
24. 7. 1,0 18,4
Am 30. 7. wurden 10 ccm Pankreaspraparat intravenos injicirt.
Die Temperatur stieg von 36,4 auf 39,3 o und blieb auch am nachsten
Tage. auf dieser Hohe. Am 1. 8. besteht noch 38 , dann sinkt die
Temperatur zur Norm ab. Trotz der erhohten Temperatur hat der
Kranke, ausser am Tage der Einspritzung selbst, regelmatssig seine bis-
herige Nahrung incl. des Grahambrodes zu sich genommen. Die Zueker-
ausscheidung sinkt, wie es in den ersten Fallen beobachtet wurde,
allmnhlich herab. Erst am dritten Tage hat die Zuckerausschcidung
Null erreicht, die dann 4 Tage lang bestehen bleibt, um allmaihlich
wieder zur alten Hohe anzusteigen. Gcrade der Umrnstand, dass die
Zuckerausscheidung nicht am Tage del Einspritzung selbst, wo der
Kranke naturgemass in Folge des mit Schittelfrost verbundenen hohen
Fiebers wenig genossen hat, Null erreicht, sondern erst 3 Tage spater,
spricht dafiir, dass es sich hier nicht um ein einfaches Verschwinden
des Zuckers in Folge eines Hungertages handelt, sondern dass das
Ferment allmnahlich, wie in den vorhergehenden Fallen, seine Wirksamkeit
entfaltet. Zur klinischen Beurtheilung der Einspritzung ist nachzutragen,
dass auch in diesem Falle wie bei M. zahlreiche kleine stecknadelgrosse
13ischen in der Mundhohle, speciell am harten Gaumen, aufgetreten sind;
dic Stomatitis ist nach 4 Tagen vollkommen abgeheilt.
Der letzte Fall endlich betrifft einen 65jahrigen Kranken (Rixdorfer
Krankenhaus, Professor Sultan), bei dem eine Gangran des rechten