Ueber Versuche einer specifischen Fermenttherapie des Diabetes. 311
Menge Zucker Aceton Acetessigsaure
21. 6. 2000 4,0 pCt. + -
22. 6. 2100 2,0 n -t- +
23. 6. 1800 2,4 + +
24. 6. 1900 2,1 , + -
25. 6. 1750 2,0 ,, + +
26. 6. wurde die erste Injection und zwar vorsuchsweise zuerst 1 cecm intra-
venos vorgenommen.
2000 2,0 pCt. + -r
27. 6. 2100 2,0 , + +
28. 6. 1400 1,3 ,, + +-
29.6. 1400 1,4 -- "--
30. 6. 1800 2,0 ,, + +-
1. 7. wurden 9 ccm = ca. 2 g der PanLreassubstanz injicirt.
1700 1,8 pCt. - -
2. 7. 1600 0,9 n-
3. 7. 1800 Spuren - -
4. 7. 1400 1,6 pCt. + -
5. 7. 2400 2,5 + +
6. 7. 2200 3,2 ,, - +
.7. 3000 4,6 ,, + +-
Aus der Krankengeschichte ist noch zu erwaihnen, dass Patient haufig
Fieber bis zu 380 hatte, und dass in Folge der Einspritzung keine be-
sondere Fiebererhohung zu verzeichnen war. Das Resultat erscheint
ziemlich eindeutig. In der kohlehydratfreien l>eriode betrug die Zucker-
ausscheidung durchschnittlich 40 g pro Tag, an manchen Tagen be-
deutend mehr. Schon die Probeinjection von 1 ccm zeigt einen deut-
lichen, am 2. Tage einsetzenden Einfluss, indem die Zuckerausscheidung
auf 18 bis 20 g herabfallt. Es sei hier gleich hervorgehoben, was sich
in allen spateren VTersuchen wiederholen wird, dass die Wirkung des
Praparates in der Regel erst am nachsten oder naichstnachsten Tage
nach der Einspritzung bemerkbar wird. Noch eclatanter ist die Wirkung
der Hauptinjection. Sofort verschwindet die Acetessigsaureausscheidung,
die bisher wahrend der ganzen langen Dauer der Beobachtung niemals
verschwunden war. Am 2. Tage geht die Zuckerausscheidung auf
14,4 g, am 3. Tage nach der Einspritzung auf Spuren zuriick, eine Er-
scheinung, welche ebenfalls bei diesemr zweifellos mrit schwerem Diabetes
bebafteten Kranken niemals beobachtet worden war. l)abei ist zu be-
merken, dass in dem subjectiven Befinden des Kranken keinerlei Aende-
rung eingetreten war und dass er nach wie vor die gleiche Nahrung zu
sich genommen hat. Am 4. 7. Wiederansteigen der Zuckerausscheidung
und Wiederauftreten von Aceton und Acetessigsaure, am 6. hat die
Zuckerausscheidung wieder die alte Hohe erreicht. Bei dem Kranken
wurde in einer spatteren Periode noch einmal eine Einspritzung gemacht,
die ohne Erfolg war, weil, wie sich inzwischen herausgestellt hat, das
damals angewandte Praparat unwirksam war. Da ich die Ursache, aus
welchen mnanche Pankreaspr/parate sich als unwirksam erweisen, noch
nicht kenne, will ich hier nur diejenigen Krankengeschichten anfiihren,
in denen sich das Priparat als wirksam erwiesen hat. Die Verhaltnisse